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Kamaha'o Melia -
so nennen die Hawaiianer die Plumeria.

Pagodenbaum, Tempelbaum, Jasminbaum oder Frangipani sind bei uns ebenso verbreitete Namen für diese außergewöhnliche Sukkulente. Ihren Ursprung findet die Plumeria wahrscheinlich in Mittelamerika und der Karibik. Heute ist sie aber beinahe über den gesamten Polynesischen Raum verbreitet, wo sie zu stattlichen Bäumen von sechs bis acht Metern Höhe heranwächst.
Die Plumeria hat in den asiatischen Ländern besondere Bedeutung. Sie gilt als Sinnbild der Unsterblichkeit (Tod und Wiedergeburt).
Man findet sie daher häufig in Tempelanlagen und auf Friedhöfen. Plumerias blühen in den Tropen fast ganzjährig. Ihre Blüten verströmen einen umwerfenden Duft. Nicht zuletzt aus diesem Grund werden sie auch für die berühmten Blütenkranze, die Lei's, verwendet.

An dieser Stelle möchte ich es auch nicht versäumen, mich sehr herzlich bei meinem lieben Freund Dr. Kent Bridges (Associate Professor of Botany an der Universität von Hawaii) zu bedanken. Ohne seine Mithilfe hätte ich nicht so viele verschiedene Variationen abbilden können.



Benannt wurde diese Gattung nach dem französischen Botaniker Charles Plumier (1646-1704). Joseph Pitton de Tournefort (1656-1708), selbst Forschungsreisender und Botaniker, war ein Freund von Plumier. Ihm zu Ehren - und um so Plumier seinen großen Respekt vor dessen Arbeit zu zeigen - benannte er diese neu entdeckte Pflanze "Plumieria". Heute akzeptiert sie aber weithin die ganze Welt unter Plumeria.
Interessant finde ich auch diese alte Zeichnung einer Plumeria alba von Francisco Manuel Blanco (1778-1845).



Plumeria gehört zur Familie der Apocynaceae, zu deutsch Hundsgiftgewächse. Sie ist in allen(!) Teilen giftig. Also Vorsicht im Umgang mit dieser wunderschönen Pflanze.
Verwandt mit der Plumeria sind unter anderem auch: Nerium oleander (Rosenlorbeer), Adenium obesum (Wüstenrose), Trachelospermum jasminoides (Sternjasmin), Mandevilla-Arten (Brasilianischer Jasmin), Catharanthus roseus (Madagaskar-Immergrün) und Carissa grandiflora (Natalpflaume).
Plumeria gehört zu der Abteilung: Bedecktsamer (Magnoliophyta), Klasse: Dreifurchenpollen-Zweikeimblättrige(Rosopsida), Unterklasse: Asternähnliche (Asteridae), Ordnung: Enzianartige (Gentianales), Familie: Hundsgiftgewächse (Apocynaceae), Unterfamilie: Rauvolfioideae, Gattung: Plumeria.

Bisher wurden sieben Arten beschrieben:
Plumeria alba
Plumeria filifolia syn. Plumeria stenophylla
Plumeria inodora
Plumeria obtusa
Plumeria pudica
Plumeria rubra
Plumeria subsessilis



Plumeria haben es gerne warm und sonnig. Ein heller, gut temperierter Platz für sie der Beste. Die Plumeria verträgt keine Staunässe und auch keine direkte Zugluft. Im Sommer - eigentlich schon ab Mitte Mai - kann man sie ruhig ins Freie stellen und dann auch gerne vollsonnig. Abhängig von den Wetterverhältnissen kann sie dort bis ca. Ende September bleiben.
Die Plumeria wächst sehr gut in einem Gemisch aus normaler Gartenerde, Kakteenerde und einer Handvoll Lavagrus (Lavalit). Regelmäßiges gießen ist besonders im Sommer wichtig, weil die speziell durchlässige Erde sehr schnell trocken wird. Im Normalfall gießt man einmal pro Woche. Wenn man sich unsicher ist, sollte man die Fingerprobe machen. Dazu steckt man einen Finger tief in den Topf und wenn die Erde feucht ist, dann wartet man besser noch ab. Sie wird eher durch zu viel gut gemeintes Gießen faulen als an zu wenig Wasser vertrocknen. Sobald sie dann wieder im Haus / in der Wohnung ist kann man das Gießen reduzieren und auch aufhören zu düngen.
Für diese Pflanze gibt es inzwischen einen speziellen Dünger, der extra mehr Phosphor enthält. Düngen kann man in der Wachstumsphase alle zwei Wochen. Wenn die Plumeria zu ihrer Ruhephase ansetzt und als sichtbares Zeichen dann ihre Blätter verliert (keine Angst, das ist normal) aufhören zu düngen, deutlich weniger gießen und ihr etwas Ruhe gönnen.



Vermehrt wird die Plumeria durch Samen oder Stecklinge. Mit Samen habe ich noch keine Erfahrungen, habe aber nachgelesen, dass sie 3 - 4 Jahre brauchen um das erste Mal zu blühen. Ich bin kein geduldiger Mensch… ;-)
Bei Stecklingen (so bringt man sie meistens aus dem Urlaub mit) sollte man immer die dicken, verholzten von etwa 25 cm Länge nehmen. Diese wurzeln besser an als dünne und ganz grüne Stecklinge.
Falls sich bei gekauften Stecklingen noch eine Wachsschicht (zum Schutz) auf der Schnittstelle befindet, diese natürlich zuerst sorgfältig entfernen.
Entweder man setzt den Steckling gleich etwa 5 cm tief in einen Topf mit Erde und schlämmt ihn großzügig ein oder man versucht den Steckling in einem Glas Wasser zum Anwurzeln zu bringen und setzt ihn danach erst in Erde. Dazu ein Glas ca. 5 cm hoch mit Wasser befüllen, den Steckling hineinstellen und das Ganze an einen hellen, warmen Ort stellen. Das Wasser sollte alle zwei Tage gewechselt werden. In etwa 2 - 3 Wochen sollten dann schon die ersten Aufbrüche zu sehen sein. Wenn die Wurzeln einige Zentimeter lang sind kann man den Steckling einsetzen. Mit der ersten Methode habe ich allerdings deutlich bessere Ergebnisse erzielt.



Auch bei dieser exotischen Schönheit bleiben Schädlinge leider nicht aus. Die Plumeria wird gerne von der gemeinen Spinnmilbe (Tetranychus urticae) und der roten Spinnmilbe (Panonychus ulmi) befallen. Das bemerkt man an plötzlich gelb werdenden Blättern die sich einrollen und verfärben, sowie an feinen Netzen (Gespinsten) um Blätter und Stängel. Für die sanfte Bekämpfung dieses Ungeziefers eignet sich die altbewährte Schmierseifenlösung. Dafür nimmt man auf einen Liter warmen Wasser einen Teelöffel Brennspiritus und einen Teelöffel Schmierseife. Beides bekommt man in der Apotheke oder in einer Drogerie. Damit sprüht man die befallenen Stellen (also meist die ganze Pflanze) ein und wiederholt das ganze einige Male in Abständen von mehreren Tagen.
Natürlich können Plumerias auch noch ganz andere Krankheitsbilder zeigen, dazu möchte ich aber die folgende, sehr ausführliche Seite von Plumeria101.com empfehlen.



Kathrin Russegger, alle Rechte vorbehalten